Autoexport mit Motorschaden

Stellen Sie sich vor, Sie drehen den Zündschlüssel – und nichts passiert. Oder der Motor stottert, gibt laute Geräusche von sich und verabschiedet sich schließlich ganz. Ein Motorschaden zählt zu den kostspieligsten und unerfreulichsten Pannen, die einem Autofahrer widerfahren können. Denn häufig sprengt eine umfangreiche Reparatur schnell das Budget, gerade bei älteren Fahrzeugen oder solchen mit hoher Laufleistung. Doch bevor Sie sich mit dem Gedanken abfinden, Ihr Auto nur noch als Ersatzteilspender abzugeben oder gar zu verschrotten, lohnt es sich, einen Blick auf den Autoexport zu werfen.
In vielen Ländern werden deutsche Fahrzeuge – selbst solche mit deutlichen Mängeln – noch geschätzt, weil Werkstatt- und Ersatzteilkosten im Ausland oft erheblich günstiger sind. Was hierzulande als wirtschaftlicher Totalschaden angesehen wird, kann jenseits der Grenze durchaus noch lohnenswert sein. Dadurch eröffnet sich Ihnen die Chance, einen Teil des Restwerts zurückzubekommen, statt nach einer teuren Reparatur weiter zu bangen, ob der Wagen auch wirklich zuverlässig läuft.

Warum ist ein Motorschaden so teuer?

Der Motor ist das Herzstück Ihres Autos. Viele Bauteile – Zylinder, Kolben, Pleuel, Kurbelwellen, Ventile und mehr – müssen perfekt aufeinander abgestimmt sein, damit alles reibungslos funktioniert. Ist nur eine Komponente defekt, kann das schnell Folgeschäden verursachen. Bei modern ausgestatteten Wagen mit Hochleistungsturbos, Einspritzsystemen oder elektronischen Steuergeräten kann schon der Austausch einzelner Module einen ordentlichen vierstelligen Betrag kosten.

Zudem kommen in Deutschland hohe Lohnkosten für Fachwerkstätten hinzu. Selbst wenn eine Generalüberholung grundsätzlich machbar wäre, stehen Zeitaufwand und Kosten oft in keinem Verhältnis zum Marktwert Ihres Fahrzeugs. Deshalb entscheiden sich viele Autobesitzerinnen und -besitzer gegen eine aufwendige Reparatur – und für den Verkauf.


Wieso der Autoexport gerade bei Motorschäden Sinn macht

  1. Attraktiver Restwert im Ausland
    In anderen Ländern sind Lohnkosten niedriger, und Ersatzteile können oft günstiger beschafft werden. Ein Wagen, dessen Motor in Deutschland zu teuer zu reparieren wäre, lässt sich dort vergleichsweise preiswert wieder in Schuss bringen – was den Gesamtwert im Ausland anhebt.
  2. Spart Zeit und Nerven
    Anstatt lange nach einer passenden Werkstatt zu suchen, Teile zu bestellen und vielleicht noch den Abschleppwagen zahlen zu müssen, geben Sie das Fahrzeug direkt weiter. Der Exporteur kümmert sich um Transport und Weiterveräußerung.
  3. Keine Zusatzkosten für den TÜV
    Häufig fällt auch der TÜV zeitnah an, wenn das Auto bereits einen Motorschaden hat. Hier würden weitere Reparaturen dazukommen. Wer sein Fahrzeug exportiert, muss sich um das Thema TÜV nicht mehr sorgen.
  4. Keine Diskussionen mit potenziellen Käufern
    Ein Auto mit Motorschaden auf dem Privatmarkt anzubieten, bedeutet oft, immer wieder erklären zu müssen, was genau kaputt ist. Außerdem sind Probefahrten kaum möglich. Ein professioneller Exportdienstleister erkennt den Schaden und kann ihn realistisch bewerten.
  5. Schnelle Abwicklung
    Hat man einmal entschieden, dass eine Reparatur nicht mehr lohnt, ist es oft hilfreich, wenn alles rasch über die Bühne geht. Beim Export dauert es in der Regel nur wenige Tage, bis Ihr Auto abgeholt, abgemeldet und bezahlt ist.

So läuft der Autoexport bei Motorschaden konkret ab

  1. Kontaktaufnahme
    Schreiben Sie dem Exportdienstleister eine kurze Nachricht oder rufen Sie direkt an. Geben Sie dabei die wichtigsten Daten zu Ihrem Auto an: Marke, Modell, Baujahr, Laufleistung und eine Einschätzung zum Motorschaden (zum Beispiel „Kolbenfresser“ oder „Geräusch bei laufendem Motor“).
  2. Erste Bewertung
    Auf Basis Ihrer Angaben kann eine grobe Werteinschätzung erfolgen. Oft wird der Exporteur danach einen kurzen Besichtigungstermin vereinbaren, um sich ein Bild vom tatsächlichen Zustand zu machen.
  3. Verbindliches Angebot
    Anschließend erhalten Sie ein Angebot, das bereits sämtliche Kosten wie Abschleppen, Exportpapiere und behördliche Gebühren umfasst. Keine versteckten Extras, keine Überraschungen.
  4. Kaufvertrag und Abwicklung
    Wenn Ihnen das Angebot zusagt, wird ein Kaufvertrag aufgesetzt, in dem sämtliche Konditionen – inklusive Zahlungsart – festgehalten werden. Danach übernimmt der Exporteur alle Formalitäten bei der Zulassungsstelle, sofern Sie das wünschen.
  5. Abholung des Wagens
    Ob das Auto noch anspringt oder komplett stehengeblieben ist: Es wird bei Ihnen abgeholt und für den Transport ins Ausland vorbereitet. Sie müssen lediglich die Fahrzeugpapiere übergeben und sich um nichts Weiteres kümmern.
  6. Bezahlung
    Die Zahlung erfolgt direkt bei Übergabe oder per Überweisung – je nachdem, was mit Ihnen vereinbart wurde. Sobald das Geld auf Ihrem Konto ist, haben Sie den Kopf wieder frei für andere Themen, zum Beispiel die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs.

Vergleich: Reparatur vs. Export

KriteriumReparatur in DeutschlandAutoexport bei Motorschaden
KostenMeist hohe Werkstattrechnungen, besonders bei modernen MotorenEinnahme durch den Verkauf, ohne Reparaturkosten
ZeitaufwandOft lange Wartezeiten für Teile, WerkstatttermineSchneller Verkaufsprozess, meist innerhalb weniger Tage abgeschlossen
RisikoGefahr weiterer Schäden nach der ReparaturRisiko liegt nach Übergabe beim Exporteur
ErlösTheoretisch höher, wenn Motor perfekt instandgesetzt wirdAttraktiver Preis für defektes Auto, dank geringerer Reparaturkosten im Zielland
BequemlichkeitViel Abstimmung mit Werkstatt, ggf. Zusatzkosten (TÜV)Wenig Eigenaufwand, Dienstleister übernimmt Transport und Formalitäten

Häufige Fragen zum Thema Motorschaden und Export

  • Ist mein Auto wirklich noch etwas wert, obwohl der Motor hinüber ist?
    Oft ja. In vielen Ländern existiert eine große Nachfrage nach Fahrzeugen, die zwar nicht mehr fahrbereit sind, aber dank günstigerer Bedingungen doch wieder repariert werden können.
  • Benötige ich besondere Dokumente für den Export?
    In der Regel reichen die Zulassungsbescheinigungen Teil I und II (Fahrzeugschein und -brief) sowie Ihr Personalausweis oder Reisepass. Den Rest, wie Zoll- und Exportdokumente, erledigt der Exportdienstleister.
  • Wie schnell kann ich mein Geld bekommen?
    Bei seriösen Anbietern erfolgt die Zahlung üblicherweise direkt bei der Abholung – in bar oder per Überweisung. So haben Sie innerhalb kürzester Zeit wieder finanzielle Planungssicherheit.
  • Was, wenn das Auto noch finanziert ist?
    Das ist meist kein Problem. Geben Sie rechtzeitig Bescheid, sodass ein Exportdienstleister und Ihre Bank gemeinsam eine Lösung finden. Oft lässt sich der Restbetrag durch den Verkauf ablösen.
  • Was passiert mit dem Auto nach dem Export?
    Das hängt vom Zielland und dem jeweiligen Käufer ab. Einige Fahrzeuge werden vor Ort generalüberholt, andere landen in Betrieben, die sie als Ersatzteilspender nutzen. Sie selbst haben ab der Übergabe keine Verpflichtungen mehr.